Komödie/Drama | 2010 | Deutschland
Kathi kehrt zurück nach Hause in eine Plattenbausiedlung im Berliner Osten. Die Trennung von Mann und Tochter Julia macht der übergewichtigen Friseurin noch immer zu schaffen, doch da flattert eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch herein. Als die Chefin ihr trotz bester Referenzen absagt, mit der Begründung, Kathi sei nicht ästhetisch genug, beschließt die Gebeutelte, sich unabhängig zu machen. Sie will ihr eigenes Geschäft eröffnen - gerne auch mit Hilfe illegaler Einwanderer.
Die Friseuse ist eine deutsche Filmkomödie der Regisseurin Doris Dörrie aus dem Jahr 2010. Der Spielfilm beruht auf einem Drehbuch der Autorin Laila Stieler, die von der Berlinerin Kathleen Cieplik zu ihrer Geschichte inspiriert wurde, und erzählt von der arbeitslosen aber optimistischen Friseurin Kathi König, gespielt von Gabriela Maria Schmeide, die sich nach der Trennung von ihrem Mann zurück in die Arbeitswelt kämpfen will, aufgrund Ihrer Leibesfülle jedoch wiederholt Diskriminierung und Vorurteilen begegnet. Neben Schmeide traten unter anderem Natascha Lawiszus, Ill-Young Kim, Christina Große, Rolf Zacher und Maren Kroymann vor die Kamera.
Realisiert wurde Die Friseuse von der Collina Filmproduktion unter Leitung von Ulrich Limmer in Co-Produktion mit der Constantin Film. Die Dreharbeiten fanden von September bis November 2009 in Berlin sowie im polnischen Osinów Dolny statt. Der fertige Film feierte im Februar 2010 im Rahmen der Berlinale Uraufführung und startete am 18. Februar in den deutschen Kinos. Kritiken bewerteten die Sozialkomödie überwiegend positiv und hoben einvernehmlich Schmeides Spiel hervor. Mit über 600.000 Kinobesuchern avancierte Die Friseuse zum neunterfolgreichsten deutschen Film des Kinojahres 2010.
Erscheinungsdatum: 18. Februar 2010 (Deutschland)
Direktorin: Doris Dörrie
Executive Producer: Martin Moszkowicz
Produzent: Ulrich Limmer
Musik komponiert von: Ivan Hajek, LaBrassBanda, Coco Nami
Besetzung: u.a. Gabriela Maria Schmeide (Kathi), Natascha Lawiszus (Julia), Rolf Zacher (Joe), Maren Kroymann (Frau Krieger), Ill-Young Kim (Tien)
Filmkritik
taz-Redakteur Wilfried Hippen schrieb: „'Schaff ick!' ist das Credo von Kathi König, der Heldin dieses Films, in dem davon erzählt wird, wie sie sich auch durch die widrigsten Umstände nicht kleinkriegen lässt. […] Gabriela Maria Schmeide verkörpert sie mit soviel Wärme und Witz, dass diese im besten Sinne des Wortes merkwürdige Person einem auch lange nach dem Film nicht aus dem Sinn geht. […] Mit ihrer permanent guten Laune, die oft ans Manische grenzt, aber (zumindest vom sicheren Abstand des Kinosessels aus) nie auf die Nerven geht, ist sie eine Seelenverwandte der Poppy in Mike Leighs Happy-Go-Lucky, der wohl auch ein wenig als Modell für diese Komödie gedient hat“.
Abini Zöllner von der Berliner Zeitung bezeichnete Die Friseuse als „gelungene Sozialkomödie, die die Menschen versteht, über die sie erzählt. Der Film ist ein Statement. Haus weg, Garten weg, Auto weg und der Mann auch. Das ist die Situation. Doch Kathi, überdies arbeitslos und alleinerziehend, nimmt ihr Schicksal mit erbarmungslosem Optimismus und rettet sich mit Ironie und Wortwitz über die schlechten Zeiten. Sie ist der Prototyp einer fröhlichen Anarchistin. Hier beweist sich die Drehbuchautorin Laila Stieler erneut als gute Beobachterin, die in Sprache und Stil genau weiß, welches Milieu sie gerade entwirft“.
Auszeichnungen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.
Quellen: Google, wikipedia