8. Mai 2019 | 20 Uhr

Walk the Line

Drama/Liebesfilm | 2005 | USA, D

"Walk the Line" ist eine Filmbiografie aus dem Jahr 2005 über das Leben des Country-Sängers Johnny Cash. James Mangolds hochkarätig besetzter und preisgekrönter Film zeigt, wie die Country-Ikone zur moralischen Instanz wurde.

 

Länge: 2h 33m

 

"Folsom Prison, CA, 1968: Johnny Cash steht der Schweiß auf der Stirn. Geistesabwesend fährt er im Backstage-Bereich mit dem Daumen über die Zacken einer Kreissäge. Alle warten auf ihn, brüllen, johlen, der Lärm ist infernalisch. Die Mitglieder der Begleitband "The Tennessee Three" blicken sich nervös um. Wo bleibt er? Lange können sie die Meute aus Mördern, Vergewaltigern und Schlägern mit ihrem Rockabilly-Rhythmus nicht mehr zurückhalten. Boom-Chicka-Boom! Der Saal bebt, doch Cash ist mit seinen Gedanken weit weit weg, in den dreißiger Jahren in Dyess, einem Baumwollpflücker-Kaff in Arkansas."

 

"Walk the Line", gedreht von James Mangold ("Cop Land") erzählt, wie Johnny Cash durch die Hölle ging und geläutert zurück kam. Der Film konzentriert sich auf Cashs wildes Leben bis zum Ende der sechziger Jahre, als er, ganz Pillenwrack und Schnapsfass, energisch seiner späteren Ehefrau June Carter hinterher hechelte. Mehr als zehn Jahre dauert es, bis sie 1968 endlich einen der zahlreichen Heiratsanträge Cashs annimmt - stilecht auf der Bühne. Zeugnis des heißen Hin-und-Hers ist der von June Carter (und Merle Kilgore) komponierte Song "Ring of Fire". 

 

Der Film kann sich immer wieder in der Liebesgeschichte zwischen Johnny und June verhaken, während die entscheidenden Stationen aus Cashs Leben Revue passieren: vom legendären Vorsingen bei Sun-Studio-Gründer Sam Phillips bis zu Cashs Verhaftung Ende der Sechziger in El Paso wegen Pillenschmuggel.

 

Ausgangs-, End- und unbestrittener Höhepunkt der Biographie-Verfilmung ist das legendäre Knast-Konzert in Folsom.

 

 

Regie: James Mangold

Drehbuch: Gill Dennis, James Mangold

Produktion: James Keach, Cathy Konrad

Musik: T-Bone Burnett

  

Besetzung

Joaquin Phoenix (Johnny Cash), Reese Witherspoon (June Carter), Ginnifer Goodwin (Vivian Liberto), Robert Patrick (Ray Cash), Dallas Roberts (Sam Phillips), Dan John Miller (Luther Perkins), Larry Bagby (Marshall Grant), Shelby Lynne (Carrie Cash), Tyler Hilton (Elvis Presley), Waylon Payne (Jerry Lee Lewis) u.a. 

 

Hintergrund

Das Ehepaar Cash/Carter starb vor Beginn der Dreharbeiten, beide waren jedoch im Vorfeld bei der Erstellung des Drehbuchs und der Produktion des Films eingebunden. Johnny Cash stimmte der Wahl von Joaquin Phoenix als Hauptdarsteller persönlich zu, er bewunderte ihn bereits für seine Darstellung im Film Gladiator. June Carter Cash stimmte ebenso der Wahl von Reese Witherspoon für ihre eigene Rolle zu. Phoenix und Witherspoon sangen alle im Film vorkommenden Stücke selbst ein.

 

Auszeichnungen

Oscar 2006 

gewonnen: Beste Hauptdarstellerin (Reese Witherspoon)

nominiert: Bester Hauptdarsteller (Joaquin Phoenix), Bestes Kostümdesign (Arianne Phillips), Bester Schnitt (Michael McCusker), Beste Tonmischung (Paul Massey, Doug Hemphill, Peter F. Kurland)

Golden Globe Awards 2006

gewonnen:

Bester Film – Musical oder Komödie

Bester Hauptdarsteller – Musical oder Komödie (Joaquin Phoenix)

Beste Hauptdarstellerin – Musical oder Komödie (Reese Witherspoon) 

  

Filmkritik

„Damit möglichst viel Wahres im Film landet, plauderten Johnny und June bis zu ihrem Tod 2003 mit Regisseur Mangold bereitwillig über alte Zeiten, korrigierten mehrere Drehbuchfassungen, und Sohn John jr. diente dem Filmteam als Berater. ‚Walk The Line‘ ist also Cash-geprüft.... Ihm hätte der Film sicher gefallen. Jemand, der Jesus anbetet und dem Teufel verfällt, um durch die Liebe erlöst zu werden – die Geschichte klingt nicht nur wie ein verdammt guter Country-Song, sie musste auch genauso gerade heraus, simpel und bodenständig erzählt werden. Das Herz jedes Cash-Fans dürfte jedenfalls 136 Minuten lang – boom-chicka-boom! – höher schlagen. Oder tiefer?“ Olaf Schneekloth, Spiegel Online

 

Quellen: Google, Wikipedia, Spiegel Online