Komödie | 2019 | Deutschland
Sieben Freunde - drei Frauen und vier Männer - treffen sich zum Abendessen. Jeder soll sein Handy auf den Tisch legen. Egal, welche Nachricht reinkommt - jeder darf sie lesen und die Telefonate mit anhören. Das führt allerdings zu einer Menge Chaos.
Schönheitschirurg Rocco (Wotan Wilke Möhring) und seine Frau Eva (Jessica Schwarz) laden ihre besten Freunde zum Abendessen ein: Leo (Elyas M'Barek) hat sich als moderner Vater Elternzeit genommen, während seine Frau Carlotta (Karoline Herfurt) oft bis spät abends in einer Werbeagentur arbeitet.
Simon (Frederick Lau) versucht sich nach einer gescheiterten Modelkarriere als Taxifahrer und bringt seine neue Freundin mit - die esoterisch angehauchte Tierärztin Bianca (Jella Haase). Nur Lehrer Pepe (Florian David Fitz) kommt ohne Begleitung. Seine Freundin konnte krankheitsbedingt nicht dabei sein.
Vom anfänglichen Smalltalk kommen die sieben Freunde über das Thema Ehrlichkeit bis hin zu einem Spiel, dessen Idee von Psychotherapeutin Eva stammt: Alle Handys auf den Tisch. Eingehende Nachrichten werden laut vorgelesen und Anrufe auf Lautsprecher gestellt, ohne die Person an der anderen Leitung vorzuwarnen, dass sie gerade vor einer Audienz spricht. Da kommen so einige Geheimnisse ans Licht, die selbst die vier Männer überraschen, obwohl sie sich seit Kindheitstagen kennen.
Bei "Das perfekte Geheimnis" handelt es sich um das Remake des italienischen Films "Perfetti Sconosciuti" aus dem Jahr 2016, der bereits in zahlreichen anderen Ländern neu verfilmt wurde. Für Drehbuch und Regie ist in der deutschen Version Bora Dagtekin verantwortlich, der mit "Fack ju Göhte" und "Türkisch für Anfänger" bereits große Erfolge feiern konnte. Der Cast ist hochrangig besetzt: Mit Karoline Herfurth, Elyas M'Barek und Jella Haase übernahm Dagtekin drei Stars aus der "Göhte"-Trilogie, dazu konnten Wotan Wilke Möhring, Frederick Lau, Jessica Schwarz und Florian David Fitz gewonnen werden.
Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2019 (Deutschland)
Direktor: Bora Dağtekin
Musik komponiert von: Simon Heeger, Egon Riedel, Christian Vorländer
Drehbuch: Bora Dağtekin, Paola Mammini, Filippo Bologna, Rolando Ravello
Produzenten: Bora Dağtekin, Lena Schömann, Nicole Springstubbe
Besetzung
Elyas M'Barek: Leo
Florian David Fitz: Pepe
Jella Haase: Bianca
Karoline Herfurth: Carlotta
Frederick Lau: Simon
Wotan Wilke Möhring, Rolle: Rocco
Jessica Schwarz, Rolle: Eva
Emily Kusche, Rolle: Sophie
u.a.
Filmkritik
Margret Köhler von der Abendzeitung bezeichnete die Produktion als „nicht immer klischeefreies Kammerspiel“, das oft an Doris Dörries Drama Nackt (2002) erinnere und dessen Entblößung „auf emotionaler Ebene, und da umso heftiger“ funktioniere. Gewagt sei Dagtekins „Herangehensweise an homophobes Verhalten und die platten Uralt-Vorurteile“, mit denen sich die Figur Simon „als Spießer“ oute. „Zugespitzte Dialoge und skurriler Wortwitz beim Small Talk, Situationskomik und Screwball-Elemente“ träfen hingegen ins Schwarze. „Allein den super-aufgedrehten Schauspielern“ schaue man gerne zu – auch wenn die Bissigkeit des Films am Ende der Banalität weiche.
Feuilleton-Redakteurin Julia Bähr schrieb in ihrer Kritik in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass das Szenario des Films „so verlockend, simpel und gleichzeitig spannend“ sei, „dass es ganz sicher Freundeskreise gibt, die es selbst ausprobieren werden“. Wer im Film welches Geheimnis habe, sei „dabei gar nicht besonders interessant“ – die wahre Spannung entstehe „durch das gegenseitige Misstrauen, durch die bösen Blicke, durch die gezischten Bemerkungen“. Vor allem Karoline Herfurth lasse sich in ihrem „Spiel wunderbar gehen. Doch obwohl reichlich Geheimnisse aufgedeckt werden, fehlen diesem Kammerspiel die menschlichen Abgründe“.
Auszeichnungen
2019 wurde Das perfekte Geheimnis mit dem Bambi in der Kategorie „Film National“ ausgezeichnet. Ein Jahr später befand sich Dagtekins Regiearbeit in der Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis 2020, blieb aber bei Bekanntgabe der regulären Nominierungen unberücksichtigt. Dennoch wurde Das perfekte Geheimnis mit dem Sonderpreis als Besucherstärkster Film ausgezeichnet. Im Rahmen der Romyverleihung 2020 wurde die Produktion mit dem Preis der Akademie gewürdigt
Quellen: Google, wikipedia, maerkzettel.de, stern.de