Drama, Komödie | 2014 | Frankreich
Zehn Jahre schon lebt der aus dem Senegal stammende Samba (Omar Sy) in Frankreich. Illegal allerdings. In Paris schlägt er sich mit Aushilfsjobs durch, ist aktuell als Tellerwäscher in einem großen Nobelrestaurant beschäftigt. Samba ist ein meist gut gelaunter Optimist, der von einer unbefristeten Stelle als Koch träumt.
Zehn Jahre ist es her, dass Samba - nicht ganz legal - aus Senegal nach Frankreich eingereist ist. Seitdem hält er sich in Paris mit Aushilfsjobs über Wasser und versucht dabei nicht aufzufallen. Zusammen mit seinem heißblütigen "brasilianischen" Freund Wilson, der aber eigentlich aus Algerien stammt, schlüpft er in die unterschiedlichsten Verkleidungen und wechselt häufig den Job, wenn wieder mal was schief geht. Dennoch hält Samba an seinem großen Traum, eines Tages als Restaurantkoch zu arbeiten, optimistisch fest.
Endlich winkt ihm eine unbefristete Stelle und er wird leichtsinnig, weil er glaubt, dass eine Aufenthaltserlaubnis jetzt nur noch reine Formsache ist. Doch dann verweigern ihm die Behörden die ersehnten Papiere und er landet postwendend in Abschiebehaft. Jetzt steckt Samba richtig in der Klemme und braucht dringend Hilfe. Die erhofft er sich von der dünnhäutigen Karrierefrau Alice, die sich nach einem Burn-Out nun ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert. Samba ist ihr erster "Fall" und sie macht gleich alles falsch: Obwohl ihr die Kolleginnen eingeschärft haben, immer die Distanz zu wahren, gibt sie Samba schon am ersten Tag ihre Telefonnummer.
Heute bin ich Samba ist, nach Ziemlich beste Freunde, die zweite Zusammenarbeit der Regisseure Éric Toledano und Olivier Nakache mit dem Schauspieler Omar Sy. In Frankreich erreichte der Film über 2,5 Millionen Kinobesucher (Stand: November 2014).
Regie und Drehbuch: Olivier Nakache, Éric Toledano
Produktion: Nicolas Duval Adassovsky, Yann Zenou, Laurent Zeitoun
Musik: Ludovico Einaudi
Besetzung
Omar Sy (Samba Cissé), Charlotte Gainsbourg (Alice), Tahar Rahim (Walid), Izïa Higelin (Manu), Hélène Vincent (Marcelle) u.a.
Filmkritik
"Heute bin ich Samba" transportiert den mitunter gefährlichen Alltag von (illegalen) Einwanderern auf eine unterhaltsame Weise. Die von Verständigungsschwierigkeiten bei Behördengängen und vom Bürokratiewahnsinn erzählenden Szenen sind treffend und in ihrer Überspitzung exakt auf den Punkt gebracht. In der Figur von Alice ist aber auch sehr schön dargestellt, wie gesellschaftlicher Erfolgsdruck Menschen an ihre Grenzen bringt. Man würde sich wünschen, dass Menschen wie Samba viel mehr ziemlich besten Freunden begegnen, die ihnen dabei helfen, Fuß in einem Land ihrer Wahl zu fassen und sie beim Aufbau einer ehrlichen Existenz zu unterstützen. Eben weil dieser Film mit seinen spielfreudigen Hauptdarstellern nicht auf die Betroffenheitsschiene setzt und ernsten Themen eine humorvolle Seite abgewinnt, könnte er genau dies einem breiten Publikum gegenüber bewusst machen. (Thomas Volkmann)
Quellen: Google, programmkino.de