5. Juni 2019 | 20 Uhr

Sommer vorm Balkon

Tragikomödie | 2005 | Deutschland

Ein Sommer in Berlin. In einem alten Mietshaus wohnen die Freundinnen Katrin (Inka Friedrich) und Nike (Nadja Uhl). Nike hat einen Balkon, Katrin hat einen Sohn, Ronald fährt einen Truck, Tina ist Kellnerin, Oskar und Helene sind alt und allein. Ob mitten im Leben oder fast am Ende, sie alle fragen sich das Gleiche: Dauert die Liebe über die Jahreszeiten? Oder ist sie nur ein Botenstoff im Hirn, der kommt und geht? Es wird gelebt und geliebt, und es ist immer noch Sommer in Berlin. 

Die Freundinnen Nike und Katrin, beide jenseits der Dreißig, wohnen im gleichen Haus am Prenzlauer Berg. Auf Nikes Balkon trinken sie Wein und träumen vom Traummann. Einem, der der alleinerziehenden Katrin unter die Arme greift. Einem, der der mobilen Altenpflegerin Nike zur Hand geht. Und tatsächlich kreuzt da der Trucker Ronald ihren Weg. Ein schlaksiger, leicht proletarischer Schweiger, der schon bald in Nikes Bett liegt. Plötzlich sind die Freundinnen keine so guten Freundinnen mehr.

 

Katrin fühlt sich von ihrer Freundin allein gelassen. Ihre Arbeitslosigkeit und Einsamkeit versucht sie durch Alkohol zu betäuben. Nach einem Discoabend eskaliert die Lebenssituation von Katrin. Sie wird wegen Alkoholmissbrauchs in die Psychiatrie eingewiesen. In der Zwischenzeit kümmert sich Nike um Katrins Sohn Max, der seinerseits ersten Liebeskummer hat. Auch Nikes neue Beziehung zu Ronald verläuft nicht problemlos. Sie erfährt, dass er verheiratet ist und Vater dreier Kinder von unterschiedlichen Frauen. Als Katrin aus dem Krankenhaus zurückkommt, macht er sich auch noch an sie ran... 

 

 

Regie: Andreas Dresen

Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase

Produktion: Peter Rommel, Stefan Arndt

Musik: Pascal Comelade

  

Besetzung

Inka Friedrich (Katrin), Nadja Uhl (Nike), Andreas Schmidt (Ronald), Stephanie Schönfeld (Tina), Christel Peters (Helene), Kurt Radeke (Oskar) u.a.

 

Hintergrund

Der Film wurde in der Umgebung des Helmholtzplatzes in Berlin-Prenzlauer Berg gefilmt. Eine Fußgängerbrücke über die S-Bahn nahe der Schönhauser Allee, über die Katrins Sohn geht, war bereits 25 Jahre zuvor im vom selben Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase stammenden Film Solo Sunny im Bild. 

Der Soundtrack setzt humorvoll zahlreiche deutsche Schlager wie Guten Morgen, Sonnenschein von Nana Mouskouri, Er gehört zu mir von Marianne Rosenberg und Ich liebe das Leben von Vicky Leandros ein.

 

Auszeichnungen

Bayerischer Filmpreis 2005: Regiepreis für Andreas Dresen 

Sechs Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2006: Bester Spielfilm, Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle (Inka Friedrich und Nadja Uhl), Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle (Andreas Schmidt), Beste Regie, Bestes Drehbuch

  

Filmkritik

„Unaufdringlich vermittelt die rundum stimmige melancholische Komödie über Liebe, Freundschaft, Solidarität, Arbeitslosigkeit und Einsamkeit die angeschnittenen Themen und beweist trotz der nachdenklichen Grundstimmung ein subtiles Gespür für das Komische im Alltag. Überzeugende Darsteller, der fast dokumentarische Anstrich und die kluge Musikauswahl machen den Film zum Erlebnis.“ (Lexikon des internationalen Films)

 

Quellen: Google, Wikipedia, kino.de