Musik/Komödie | 2015 | Frankreich
Gefühlvolle französische Filmkomödie von 2014 über das Anderssein und Coming-of-Age. Sie thematisiert das Leben der gehörlosen Familie Béliers, die im Alltag auf die Hilfe der hörenden Tochter angewiesen ist. Als diese ein Gesangsstipendium erhält und nach Paris gehen will, wird die Abhängigkeit zum Problem.
Die 16-jährige Paula Bélier lebt gemeinsam mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Das Besondere an der Familie Bélier ist, dass alle bis auf Paula - Mutter Gigi, Vater Rodolphe und Bruder Quentin - gehörlos sind. Daher fallen dem Mädchen auch alle organisatorischen Aufgaben zu wie etwa der Kontakt mit der Bank oder der Verkauf der Farmerzeugnisse auf dem Markt. So lebt sie ihr Leben als Vermittlerin zwischen ihren Liebsten und der Welt der Hörende.
Doch eines Tages möchte Paula einem Jungen, in den sie sich verliebt hat, näherkommen und beschließt daher, dem Schulchor beizutreten. Unverhofft offenbart sie eine beeindruckende Gesangsstimme, die ihr Musiklehrer natürlich nicht ungefördert lassen will. Er schlägt Paula vor, zur weiteren musikalischen Ausbildung nach Paris zu gehen. Das würde allerdings die Trennung von ihrer Familie bedeuten, die doch auf sie angewiesen ist...
In Frankreich war der Film ein großer Erfolg. Mit sechs Millionen gelösten Karten schaffte er es auf Platz zwei der Jahrescharts 2014.
Regie: Éric Lartigau
Drehbuch: Victoria Bedos, Stanislas Carré de Malberg
Produktion: Éric Jehelmann, Philippe Rousselet
Musik: Evgueni Galperine, Sacha Galperine
Kamera: Romain Winding
Besetzung
Karin Viard: Gigi, François Damiens: Rodolphe, Éric Elmosnino: Monsieur Thomasson,
Louane Emera: Paula, Roxane Duran: Mathilde, Luca Gelberg: Quentin, Ilian Bergala: Gabriel, Stéphan Wojtowicz: Bürgermeister, Bruno Gomila: Rossigneux u.a.
Hintergrund
Der Schauspieler des Sohnes Quentin, Luca Gelberg, ist auch im echten Leben gehörlos. Die anderen Schauspieler der Familie, François Damiens, Karin Viard und Louane mussten die Französische Gebärdensprache erst für den Film erlernen.
Auszeichnungen
2015: César – Beste Nachwuchsdarstellerin (Louane Emera)
2015: Prix Lumières - Beste Darstellerin (Karin Viard), Beste Nachwuchsdarstellerin (Louane Emera)
Filmkritik
Der film-dienst bezeichnete den Film als „gefühlsbetonte Komödie, die weniger durch inhaltliche Originalität als durch ihre warmherzig gezeichneten Figuren“ überzeuge. Die „versierten Darsteller, vor allem aber die fulminante Hauptdarstellerin“ überdeckten „kleinere Handlungsschwächen und einige weniger gelungene Einfälle“. Birgit Roschy von epd Film vergab drei von fünf Sternen und beurteilte dieses „Coming-of-Age eines Provinzmädchens“ als einen Film, nach dem „man das Kino in bester Laune“ verlasse, „obwohl das Gezeigte reichlich platt“ sei. Die vielen „Handlungslöcher“ würden durch ein „Hand in Hand von Burleske, Drama und Musik“ wettgemacht.
Quellen: Google, Wikipedia, spiegel.de, filmstarts.de