5. Februar 2020 | 20 Uhr

Irina Palm

Drama | 2007 | GB

Die Witwe Maggie lebt in einer Kleinstadt in der Nähe von London. Da ihre Familie der Mittfünfzigerin über alles geht, steht es für Maggie außer Frage, dass sie Sohn und Schwiegertochter finanziell unterstützt, als beide nicht mehr in der Lage sind, die medizinische Behandlung ihres Kindes zu bezahlen. Das Problem ist nur: Maggie hat keinen Job. Nach erfolgloser Arbeitssuche findet sie schließlich eine Stelle: in einem Londoner Sexclub.

„Hostess gesucht“, verkündet das Schild am Eingang einer Rotlicht-Bar in Soho. Die naive Maggie (Marianne Faithfull) hat keinen Schimmer, was sich hinter diesem Jobangebot verbirgt – aber sie braucht dringend Geld für die medizinische Behandlung ihres Enkels und so bewirbt sie sich kurz entschlossen bei dem verblüfften Besitzer des Etablissements (Miki Manojlovic).

Überraschenderweise erweist sich ihre rechte Hand als höchst begabt: Schon bald genießt Maggie unter dem Künstlernamen „Irina Palm“ in einschlägigen Kreisen einen legendären Ruf. Zu Hause, in ihrem Londoner Vorort überrascht die flotte Witwe die Freundinnen aus der Nachbarschaft mit ihrer neuen Karriere. Und schließlich bietet das Leben ihr sogar noch die Aussicht auf eine neue Liebe – an einem Ort, wo man sie am allerwenigsten vermutet…

 

Die Rolle der Maggie ist eine Traumrolle für Marianne Faithfull: In IRINA PALM verkörpert die britische Pop-Ikone eine mutige Frau in den besten Jahren, die sich nicht unterkriegen lässt und sich ihren Platz in der Welt erkämpft.

 

Regisseur Sam Garbarski, in Deutschland geboren und aufgewachsen, war

bereits mit seinem Arthaus-Hit DER TANGO DER RASHEVSKIS bei Presse und Publikum gleichermaßen erfolgreich. In seinem zweiten Spielfilm IRINA PALM, der im Wettbewerb der Berlinale 2007 uraufgeführt wird, begeistert Garbarski mit einer unnachahmlich britischen Mischung aus herzergreifender Tragik und erfrischender Komik.

 

 

Erscheinungsdatum: 14. Juni 2007 (Deutschland)

Regisseur: Sam Garbarski

Musik komponiert von: Ghinzu

Nominierungen: Europäischer Filmpreis / Bester Darsteller, Europäischer Filmpreis / Beste Darstellerin

Produzenten: Sébastien Delloye, Karl Baumgartner, Georges van Brueghel

 

Besetzung

Marianne Faithfull (Irina Palm.), Miki Manojlović (Micky), Kevin Bishop (Tom), Dorka Gryllus (Luisa), Jenny Agutter (Jane) u.a.

 

Filmkritik

Der Tagesspiegel, 18. Februar 2007: „Irina Palm“ von Sam Garbarski. Selbstbewusstsein kann so viele Quellen haben und es ist nie zu spät. Das ist eine schöne Nachricht. Geschmack ist nur eine Frage des Muts zur Geschmacklosigkeit. Das ist auch eine schöne Nachricht. Und wie diese Frau spricht. Als wenn Marianne Faithfull singt.

 

Deutschlandradio Kultur (Filmkritiker Hans-Ulrich Pönack über die Berlinale), 15. Februar 2007: „Irina Palm“ mit Marianne Faithfull. Der war humorvoll, der war witzig, der war menschlich, der war unterhaltsam, und seltsamerweise alle schrien auf und sagten, Hurra, Hurra, Hurra! Ja, wenn alle aufschreien und sagen, Hurra, Hurra, dann frage ich mich – Umkehrschluss –, warum laufen nicht mehr solcher Filme im Wettbewerb oder gibt es die nicht? […] Also „Irina Palm“ ist das beste Beispiel, wie ein ganz ernsthaftes seriöses Thema, eine 60-jährige Frau, arbeitslos, verzweifelt, landet in einem Pornoshop. 

 

Quellen: Google, wikipedia, https://www.x-verleih.de/filme/irina-palm/