Komödie | 2020 | Deutschland
In seiner Vorlesung hat Professor Richard Pohl (Christoph Maria Herbst) die Jura-Studentin Naima (Nilam Farooq) rassistisch und sexistisch diskriminiert. Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art und noch dazu wurde Pohl bei seinen Entgleisungen gefilmt und das Video ins Internet gestellt. Der Druck auf die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt wächst und Pohl erhält von Universitätspräsident Alexander Lambrecht (Ernst Stötzner) eine letzte Chance: Er soll Naima bei einem wichtigen Debattierwettstreit als Mentor zur Seite stehen. So könnte der Professor seine Chancen vor dem Disziplinaraussschuss verbessern und noch einmal um seine Entlassung herum kommen. Der Dozent und die Studentin könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch wachsen sie zu einem starken Team zusammen.
Der Film basiert auf der erfolgreichen französischen Komödie „Le Brio“, die 2018 unter dem Titel „Die brillante Mademoiselle Neïla“ in den deutschen Kinos erschien.
Erscheinungsdatum: 28. Oktober 2021 (Deutschland)
Regie: Sönke Wortmann
Drehbuch: Doron Wisotzky
Produktion: Christoph Müller, Tom Spieß
Musik: Martin Todsharow
Kamera: Holly Fink
Schnitt: Martin Wolf
Besetzung
Christoph Maria Herbst: Prof. Dr. Richard Pohl
Nilam Farooq: Naima Hamid
Hassan Akkouch: Mo
Ernst Stötzner: Präsident Prof. Lambrecht
Stefan Gorski: Benjamin
Meriam Abbas: Lial
Mo Issa: Junis
Nassiem A-Sheikh Mustafa: Ali
Filmkritik
Gaby Sikorski, Filmkorrespondentin der Gilde deutscher Filmkunsttheater, schreibt, Christoph Maria Herbst verfüge wie kaum ein anderer bekannter Schauspieler hierzulande über das Charisma und das Handwerkszeug, um die Rolle von Richard Pohl perfekt zu füllen. Nilam Farooq in ihrer Rolle von Naima beschreibt sie als alles andere als eine „My Fair Lady“. Weder kokettiere sie mit ihrer proletarischen Vergangenheit noch schäme sie sich dafür und ziehe den besserwisserischen Pohl ganz unprätentiös und beiläufig auf ihre Seite. Herbst statte seinen Professor Higgins-Pygmalion mit einer zusätzlichen kräftigen Portion Standesdünkel und dafür mit etwas weniger Misogynie aus. Was diese beiden tollen Darsteller veranstalteten, sei ein schauspielerischer Hochgenuss, so Sikorski.
Thomas Schultze von Blickpunkt:Film schreibt, Contra sei Farooqs persönlicher Triumph und Naima die Rolle, auf die sie gewartet hat. Hier löse sie das Versprechen ein, das sie in vorherigen Auftritten wie in Mein Blind Date mit dem Leben oder Sweethearts gegeben habe. Die Kamera liebe sie, und als Zuschauer könne man sozusagen live miterleben, wie eine junge Schauspielerin zum Star wird.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung versah den Film mit dem Prädikat besonders wertvoll. In der Begründung heißt es, die sozialkritische Komödie sei zweifellos auch als Diskussionsanstoß gemeint und einsetzbar. Es komme dem Film zugute, dass er Identifikationsmodelle für unterschiedliche Generationen schaffe. Auch erfahre das Publikum einige interessante Details über Rhetorik, Diskurs und die Kunst der Debatte.
Auszeichnungen
Bayerischer Filmpreis 2020
Auszeichnung in der Kategorie Darstellerin (Nilam Farooq)
Civis – Europas Medienpreis für Integration 2022
Auszeichnung mit dem CIVIS Cinema Award (Sönke Wortmann, Christoph Müller, und Tom Spieß)
Deutscher Filmpreis 2022
Nominierung als Bester Spielfilm
Ernst-Lubitsch-Preis 2022
Auszeichnung für die Beste komödiantische Leistung (Nilam Farooq und Christoph Maria Herbst)
Quellen: Google, wikipedia, filmstarts.de