Krieg/Komödie | 2019 | USA
Während des 2. Weltkriegs wächst der etwas skurrile Junge Jojo in der Obhut seiner alleinerziehenden Mutter in Deutschland auf. Er versucht, den zunehmenden Faschismus um sich herum zu verstehen, und erschafft sich einen imaginären Freund namens Adolf Hitler. Als er herausfindet, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen auf dem Dachboden versteckt hält, muss Jojo seinen fanatischen Antisemitismus und seine Ideologie hinterfragen.
Der 10-jährige deutsche Junge namens Jojo (Roman Griffin Davis) weiß in den 1930er Jahren nicht so recht, wie er in seine Umgebung hineinpassen soll. Von seinen Altersgenossen wird er gehänselt und von seiner Mutter (Scarlett Johansson) missverstanden, außerdem vermisst er seinen Vater. In dem Versuch den zunehmenden Faschismus um sich herum zu verstehen, erschafft er sich in seiner Naivität einen imaginären Freund, der ihm Rat und Hilfe anbieten soll: seinen eigenen Adolf Hitler (Taika Waititi).
Als Mitglied der Hitlerjugend hat Jojo mittlerweile eine sehr genaue Vorstellung davon eingetrichtert bekommen, wie er die Welt zu sehen hat. Doch dann wird diese Denkweise plötzlich herausgefordert, denn er entdeckt, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen, Elsa (Thomasin McKenzie), in ihrem Zuhause vor dem Regime versteckt.
Hintergrund & Infos
Im März 2018 offenbarte Taika Waitit, dass er mit Jojo Rabbit nicht nur eine Nazi-Komödie und einen nicht-traditionellen Kriegsfilm drehen wollte, sondern auch den dort auftretenden imaginären Adolf Hitler selbst spielen würde. Auf die Frage hin, warum er sich dazu entschieden habe, diesen Part zu übernehmen, antwortete der Regisseur mit jüdischen und Maori-Wurzeln: "Die einfache Antwort ist, wie könnte man besser 'F*** you' zu dem Typen sagen?".
Das Drehbuch zu Jojo Rabbit wurde von Taika Waititi bereits im Jahr 2011 also zwischen seinen Filmen Boy und 5 Zimmer Küche Sarg geschrieben. Der Film basiert auf dem Buch Caging Skies, das im Jahr 2008 von der neuseeländisch-belgischen Autorin Christine Leunens veröffentlicht worden war.
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2020 (Deutschland)
Direktor: Taika Waititi
Produktion: Taika Waititi, Carthew Neal, Chelsea Winstanley
Drehbuch: Taika Waititi
Musik komponiert von: Michael Giacchino
Besetzung: u.a. Taika Waititi (Adolf Hitler), Scarlett Johansson (Rosie Betzler), Roman Griffin Davis (Jojo), Sam Rockwell (Captain Klenzendorf), Thomasin McKenzie (Elsa Korr)
Filmkritik
Der Film konnte 80 Prozent aller Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,6 der möglichen 10 Punkte.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt Bert Rebhandl, der Film sei bis in die Nebenrollen perfekt besetzt, und eine klug zugespitzte Dramaturgie zeuge davon, dass die Nazivergangenheit zumindest in der größten Unterhaltungsindustrie der Welt nicht mehr bewältigt werden müsse, sondern zum Orientierungspunkt in einem sehr grundsätzlichen humanistischen Schema geworden sei.
Frédéric Jaeger bemerkt in seiner Rezension für Spiegel Online, nicht ganz zufällig wecke Jojo Rabbit bittersüße Erinnerungen an das Holocaust-Märchen Das Leben ist schön von Roberto Benigni, das über zwanzig Jahre zuvor zum Überraschungshit avanciert war: „Waititi ist zweifelsohne der mutigere und eigenwilligere Regisseur. Der Balanceakt seines Films ist umso heikler, weil er sich vorgenommen hat, das Nazikind sympathisch zu zeigen, ihn gar als Antihelden zu inszenieren, ohne den Faschismus satisfaktionsfähig erscheinen zu lassen. Das ‚Anti-Hass‘-Programm dekliniert sich allerdings soweit, dass fast alle Nazis süß, skurril oder liebenswert sind - verirrte Menschen, die nur den Falschen Glauben schenkten.“
Auszeichnungen
Vom American Film Institute wurde der Film in die Top 10 der besten Filme 2019 aufgenommen.
Oscarverleihung 2020
Eddie Awards 2020
Auszeichnung in der Kategorie Bester Filmschnitt – Komödie oder Musical (Tom Eagles)
Golden Globe Awards 2020
Quellen: Google, wikipedia